Thaiboxen, oder auch "Muay Thai" genannt, entwickelte sich aus regulären Kampfkünsten.
Wenn Schwert und Speer unbrauchbar wurden, benutzte der Krieger seine Beine, Fäuste und Ellbogen zum Kämpfen. Thaiboxen ist zudem auch der Nationalsport Thailands.
Der erste offizielle Ring beim Thaiboxen wurde im Jahre 1921 genutzt und 1929 wurden zum ersten Mal Boxhandschuhe verwendet. Zuvor hatte man nur mit Handbandagen gekämpft.
Erst nach dem Zweiten Weltkrieg gewann Thaiboxen durch das Einführen fester Regeln immer mehr an Bedeutung. Thaiboxen zählt zu den Vollkontaktsportarten und wurde damals oft als „Haudraufsport“
verurteilt.
Stilistisch auffällige Merkmale beim Thaiboxen sind Ellenbogen, Knietechniken und das Clinchen. Die bekannteste Technik beim Thaiboxen ist der Kick mit dem blanken Schienbein, meist auf den Oberschenkel oder Rippenbereich gezielt. Je nach Reglement und Profistufe des Kämpfers können Knietritte zum Kopf zulässig sein. Dabei darf der Kopf des Gegners mit den Fäusten Richtung Boden gezogen werden. Beim Clinchen halten sich die Gegner im Stehen, versuchen sich aus dem Gleichgewicht zu bringen und treten mit den Knien gegen Oberkörper oder Oberschenkel des Gegners. Einige Reglements lassen das Fangen und anschließende Halten des gegnerischen Beines zu. Aufgrund des hohen Verletzungsrisikos durch Ellenbogen- und Knietechniken wird Thaiboxen als eine der härtesten Kampfsportarten der Welt bezeichnet. Die Faustschlagtechniken sind ähnlich dem traditionellen europäischen Boxen, es sind aber auch Schläge aus der Drehung zulässig, wobei der Kopf des Gegners mit dem Faustrücken getroffen wird